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1 παῖς
παῖς, oder eigtl. πάϊς, wie es sich noch bei Dichtern, bes. Ep. findet und auch wahrscheinlich mit Buttmann überall herzustellen ist, wo nicht der Vers die einsylbige Form erheischt, während Wolf die Diärese nur eintreten läßt, wo die zweite Sylbe einen neuen Versfuß anfängt und also durch die Position oder durch die Arsis lang wird (wie ἐύ), vgl. Spitzner exc. zu Il. 2, 713; – gen. παιδός u. plur. παίδων (für παΐδων), nur dor. παιδῶν, dat. παισί, ep. u. ion. παίδεσσι, bei sp. D. im accus. auch πάϊν, Ap. Rh. 4, 697; Hom. hat außer dem nom. einmal den zweisylbigen voc. πάϊ, Od. 24, 192, wo die letzte Sylbe in der Vershebung lang gebraucht ist; – 1) mit Rücksicht auf die Abstammung: der Sohn, auch ἡ παῖς, die Tochter (Od. 7, 300. 313. 9, 488 u. öfter), u. wo das Geschlecht nicht bestimmt ist, Kind; Hom. u. Hes. sehr oft; auch der Adoptivsohn, Il. 9, 494; παῖς παιδός, Kindeskind, Enkel, Od. 19, 404 Il. 20, 308; παῖς ἐξ ἀλόχου, Pind. Ol. 11, 90; παίδων παῖδες, N. 7, 100; Tragg., u. in Prosa auch παίδων παῖδες, Plat. Legg. XI, 927 b u. öfter, wie Pol. 4, 35, 15 u. A.; auch von Thieren, τρόπον αἰγυπιῶν οἵτ' ἐκπατίοις ἄλγεσι παίδων στροφοδινοῦνται, Aesch. Ag. 50, vgl. Pers. 570; πέτρας ὀρείας παῖς, ἀχώ, Eur. Hec. 1110; von Pflanzen, Chaerem. bei Ath. XIII, 608 c; zu bemerken ist, daß in der Verbindung »Weib und Kind« die Griechen auch gew. den Artikel auslassen, Xen. An. 7, 8, 9 u. öfter (vgl. γυνή). – 2) mit Rücksicht auf das Alter, der Knabe, Junge, übh. junger Mensch, ἡ παῖς, das Mädchen, die Jungfrau, von der ersten Jugend an, bis zum Alter der Mannbarkeit, auch mit dem Nebenbegriffe des Unerfahrenen, Kindischen, νήπιος, Hom. oft; παῖς ἔτ' ἐών, Od. 18, 216; πάϊς ἃς νήπια βάζεις, 4, 32; καὶ ἂν παῖς ἡγήσαιτο νήπιος, 6, 300; νέος παῖς, νεαροὶ παῖδες, 4, 665 Il. 2, 289; adjectivisch, παῖς συφορβός, ein junger Sauhirt, 21, 282; ἐν παισὶ παῖς, Pind. N. 3, 69; ἐν παισὶ νέοισιν, οὐ γὰρ σὺ παῖς τε κἄτι τοῦδ' ἀνούστερος; Aesch. Prom. 989; παῖς ἔτ' ὢν ἐν σπαργάνοις, Ch. 744, u. öfter von dem Kinde, das noch in den Windeln liegt; παῖς ἄτερ ὡς φίλας τιϑήνας, Soph. Phil. 696; παῖς ἔτ' οὖσα, Trach. 353, nicht verheirathet; u. in Prosa, ἔτι γὰρ παῖς ἦ ὅτε τὸ πρότερον ἐπεδήμησεν, Plat. Prot. 510 e; im Ggstz von γέρων, Tim. 22 b; verbunden τοὺς καλοὺς παῖδας καὶ νεανίσκους, Conv. 211 d (wie bei Xen. Conv. 4, 17 παῖς, μειράκιον, ἀνήρ, πρεσβύτης auf einander folgen); vgl. Plut. Alc. 1; Xen. vrbdt ἐπεὶ ἐκ παίδων ἐς ἥβην ὡρμᾶτο, Mem. 2, 1, 21, u. läßt auf die παῖδες die ἔφηβοι folgen, Cyr. 1, 2, 4, vgl. noch 8, 7, 6; οὐχὶ κἂν παῖς σε ἐλέγξειεν, ὅτι οὐκ ἀληϑῆ λέγεις, auch ein Kind könnte dich überführen, Plat. Gorg. 470 c, vgl. τοῦτο δὲ κἂν παῖς γνοίη, Euthyd. 279 d 301 b; Πυϑαγόρας παῖς ἂν πρὸς αὐτὸν εἶναι ἔδοξε, Luc. Alex. 4, Pythagoras wäre im Vergleich mit ihm wie ein Kind erschienen, vgl. Peregrin. 11; παῖδα ἂν ἀποδείξειε τὸν ϑαυμαστὸν ἐκεῖνον Πομπήϊον, D. Cass. 44, 44; – ἐκ παιδός, von Jugend auf, Plat. Rep. II, 374 c und sonst häufig, auch ἐκ παίδων, ibd. III, 386 a u. öfter, wenn das subj. im plur. steht; vollständig ἐκ παίδων ἀρξάμενοι, III, 408 d, u. ἐκ τῶν παίδων εὐϑύς, Legg. III, 694 d, Folgde oft. – 3) der Knabe, Bursche, Diener; Aesch. Ch. 642; Ar. Nub. 133 Ran. 37 u. öfter; Plat. Charm. 155 a Conv. 212 c u. öfter; τί γὰρ ἔχϑιον ἢ παῖ, παῖ καλεῖσϑαι παρὰ πότον, Epicrat. bei Ath. VI, 262 d, u. so auch bei Folgdn in Prosa oft. – 4) zur Umschreibung für Schüler, Zögling, Jünger; οἱ παῖδες Ἀσκληπιοῦ heißen die Aerzte, Plat. Rep. III, 407 e, οἱ ζωγράφων παῖδες die Maler, Legg. VI, 769 b, u. häuftger bei Sp. παῖδες ῥητόρων, Luc. gymnas. 19, φιλοσόφων, amor. 49, γραφέων, Zeux. 5; γραμματικῶν παῖδες, Ath. II, 49 b, wie S. Emp. adv. gramm. 113, der oft diese Wendung braucht; welche Ausdrucksweise sich an das homerische υἷες Ἀχαιῶν anschließt, wie Her. auch Λυδῶν παῖδες, Αἰϑιόπων, Ἰώνων u. ä. 1, 27. 3, 21. 5, 49 sagt u. schon Il. 21, 151 δυστήνων παῖδες gefaßt werden kann. – 5) bei Sp. bedeutet es auch oft, wie παιδικά, den geliebten Knaben, das geliebte Mädchen, die Geliebte, Anth.
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2 ἥβη
ἥβη, ἡ, Mannbarkeit; – a) zunächst das körperliche Zeichen derselben, das Schamhaar, auch die Schamgegend selbst, Hippocr.; τῇ τριχώσει τῆς ἥβης Arist. H. A. 5, 14; vgl. Ar. Nubb. 963, wo es von den Knaben heißt in der Palästra εἶτ' αὖ πάλιν αὖϑις ἀνισταμένους συμψῆσαι καὶ προνοῆσαι, εἴδωλον τοῖσιν ἐρασταῖσιν τῆς ἥβης μὴ καταλείπειν. – b) die Zeit der Mannbarkeit, das blühende Jünglingsalter, das blühendste u. kräftigste Alter des Menschen; Hom. Od. 10, 278 νεηνίῃ ἀνδρὶ ἐοικώς, πρῶτον ὑπηνήτῃ, τοῦπερ χαριεστάτη ἥβη; vgl. Il. 24, 348 n. 13, 484, καὶ δ' ἔχει ἥβης ἄνϑος, ὅτε κράτος ἐστὶ μέγιστον; geradezu Jugendkraft, ὅντε (δίσκον) αἰζηὸς ἀφῆκεν ἀνήρ, πειρώμενος ἥβης Il. 23, 432; ὄφρ' ἥβῃ τε πεποίϑεα χερσί τ' ἐμῇσιν Od. 8, 181; δέμας ὤφελλε καὶ ἥβην 16, 174; ἄνϑος ἥβης sagt auch Hes. Th. 988; Pind. P. 4, 158, wie Aesch. Suppl. 649; κεχλάδοντας ἥβᾳ Pind. P. 4, 179; die Jugend, d. i. die Jugendmannschaft, Aesch. Ag. 109 Pers. 719 u. öfter, wie bei Eur. Ion 477 νεηνίδες ἧβαι die Jungfrauen sind; ὁρῶ γὰρ ἥβην τὴν μὲν ἕρπουσαν, τὴν δὲ φϑίνουσαν Soph. Tr. 544, wo mehr an Jugendschönheit zu denken, wie in ἥβης ἀπολαῦσαι Ar. Lys. 591 u. öfter; ϑαλερὸς ἥβης χρόνος Eur. El. 20; Ar. setzt entgegen ἐπὶ γήρως, οὐ γὰρ ἐφ' ἥβης, Equ. 522, wie Pind. N. 7, 99 ἥβᾳ λιπαρῷ τε γήραϊ. – Auch in Prosa, ἐπεὶ ἐκ παίδων ἐς ἥβην ὡρμᾶτο, da er zum Jüngling heranwuchs, Xen. Mem. 2, 1, 21; vgl. εἰς ἥβην ἔρχεσϑαι, Eur. Med. 1108, u. ὅταν δ' ἐς ἥβην ἐξικώμεϑα Soph. frg. 517; μέχρι τῶν τετταράκοντα ἀφ' ἥβης, bis zu vierzig Jahren von dem Eintreten der Mannbarkeit an, d. i. bis zum 60. Jahr, Xen. Hell. 6, 4, 17; vgl. 3, 4, 23 ἐκ δὲ τῶν ἱππέων ἐκέλευσε τοὺς δέκα ἀφ' ἥβης ϑεῖν ὁμόσε αὐτοῖς, die zehn Jahre über die Mannbarkeit hinaus sind, um das 30. Jahr, welche Bestimmungsart des Alters bes. bei den Lacedämoniern üblich war; nach Schol. Thuc. 2, 46, der da sagt τοὺς παῖδας ἡ πόλις μέχρις ἥβης ϑρέψει, ist das 18. Jahr als Anfangspunkt der Mannbarkeit zu betrachten, u. so war es bei den Athenern (s. aber Herm. Staatsalterth. §. 123, 3); bei den Spartanern scheint das 20. Jahr dafür angenommen. – Uebertr., Jugendmuth, Jugendfreude, wie Pind. P. 4, 295 ϑυμὸν ἐκδόσϑαι πρὸς ἥβαν, der Schol. erkl. τὴν ψυχὴν ἐκδοῦναι πρὸς φιλοφροσύνην; vgl. Eur. γάνυμαι δὲ δαιτὸς ἥβης, Cycl. 502. S. auch nom. propr. – Von Thieren, Hes. O. 436; von der neuen Schlangenhaut, Nic. th. 138.
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3 ἥβη
ἥβη, ἡ, Mannbarkeit; – (a) zunächst das körperliche Zeichen derselben, das Schamhaar, auch die Schamgegend selbst. (b) die Zeit der Mannbarkeit, das blühende Jünglingsalter, das blühendste u. kräftigste Alter des Menschen; geradezu Jugendkraft; die Jugend, d. i. die Jugendmannschaft; νεηνίδες ἧβαι die Jungfrauen; ὁρῶ γὰρ ἥβην τὴν μὲν ἕρπουσαν, τὴν δὲ φϑίνουσαν, wo mehr an Jugendschönheit zu denken; ἐπεὶ ἐκ παίδων ἐς ἥβην ὡρμᾶτο, da er zum Jüngling heranwuchs; μέχρι τῶν τετταράκοντα ἀφ' ἥβης, bis zu vierzig Jahren von dem Eintreten der Mannbarkeit an, d. i. bis zum 60. Jahr; ἐκ δὲ τῶν ἱππέων ἐκέλευσε τοὺς δέκα ἀφ' ἥβης ϑεῖν ὁμόσε αὐτοῖς, die zehn Jahre über die Mannbarkeit hinaus sind, um das 30. Jahr, welche Bestimmungsart des Alters bes. bei den Lacedämoniern üblich war; τοὺς παῖδας ἡ πόλις μέχρις ἥβης ϑρέψει, ist das 18. Jahr als Anfangspunkt der Mannbarkeit zu betrachten, u. so war es bei den Athenern; bei den Spartanern scheint das 20. Jahr dafür angenommen. Übertr., Jugendmut, Jugendfreude. Von Tieren; von der neuen Schlangenhaut